Heribert Bönig schrieb:
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Post by Heribert BönigHa! Ich meinte schon die Lokal-Haferl (ok, an die von Käfer dachte ich
nicht, weil ich da bestenfalls mal zur Wies'n-Zeit verkehre) und nicht
Normale Tasse: ca. 156 ml
Im Kochbuch - so erinnere ich mich - ist eine Tasse mit 220ml angegeben.
Allerdings ist das wohl schon älter gewesen...
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Post by Heribert BönigPost by archiver+ (Juergen Helbing)Das 'normale' Haferl habe ich noch nie in einer Wirtschaft gesehen.
Ich schon - weiss allerdings nicht, ob das hier in München war
Post by Heribert BönigDie Auer-Dult Haferl sind in der Tat viel größer und man findet sie wohl
auch nicht im Stadt-Lokal, vielleicht auf dem Land?
Vielleicht sollten wir uns hier aus Vereinfachungsgründen auf Haferl =
Kaffee-Becher einigen? Und K-Becher sind z.B. die mit den Uli-Stein
Karikaturen außen drauf, oder diese "Guten Morgen, Schatz!"-Dinger. Also
nur von der Größe her, mein ich jetzt.
Post by archiver+ (Juergen Helbing)Die dort angebotenen 'Haferl' waren immer schlanker.
genau um die ging es mir!
Post by archiver+ (Juergen Helbing)Auch ein Haferl das 'gross' aussieht, kann einen dicken Boden
(und dicke Wände) haben - oder im Inneren am Boden abgerundet
naja, in den Lokalität wo ich bisher war, gabs immer noch die ehrlichen
Lokal-Haferl, keine neppigen!
Post by archiver+ (Juergen Helbing)oder Bohnen drin sind. Als sind eher die Stärke (und die Gemeinkosten)
die tragenden Faktoren.
Der grösste Kostenfaktor ist in einem durchschnittlich gehenden Lokal
die Kellnerin/der Kellner.
Aber wenn man die Tasse kleiner macht, dann geht es nicht um die Kosten
für den Inhalt, sondern darum den Absatz zu steigern. Wenn zwei Tassen
bestellt werden, hat das wesentlich mehr Einfluss auf den Umsatz/Gewinn,
als die Reduktion der Kosten um 0,025 Cent (nicht Euro) durch eine
Einsparung von Wasser. Die Menge an Kaffe-Pulver respektive eher -Bohnen
ist nämlich immer die gleiche.
Noch Fragen Kienzle?
[...]
Post by Heribert BönigPost by archiver+ (Juergen Helbing)* Der heutige Mensch trinkt keine 'Tasse Kaffee' mehr.
Er trinkt entweder einen Espresso - oder einen Humpen.
Daher muss Oma's Tasse eben verschwinden.
Also ich kenne viele, die im Cafè eine Tasse Kaffee trinken :-)
Aber der Anteil an Cappucino und Espresso ist schon gestiegen,
unbestreitbar.
Insgesamt ist allerdings die Kaffeekultur gestiegen - die einfach Tasse
Landpomeranzenaufgusskaffee aus dem Vollbrühautomaten hat der Tasse mit
Dampfhochdruck gebrautem Kaffee aus der Espresso-/Cappucino-Maschine
Platz gemacht. Sollte eigentlich wesentlich besser/intensiver schmecken,
weil die Aromen besser gelöst werden.
Post by Heribert BönigSach' ich doch: es geht ums Haferl! Daß es keinen richtigen Kaffee mehr
gibt, der wie gebrühter Kaffee schmeckt, ärgert mich übrigens schon
lange. Wenn man einen ganz normalen Kaffee bestellt, guckt einen der
tragende Faktor meist entsetzt an und bringt dann ein schwarzes etwas
mit ganz viel feinporig-braunem Schaum oben drauf. Zu Omas Zeiten
schwammen da ein paar große Luftblasen rum und Oma sagte, das seien die
"Küssli" (BTW: nicht von jedem tragenden Faktor möchte ich allerdings
solche...).
Die sagenumwobene Crema - die zeigt, dass ein guter Kaffee verwendet
wurde und die Maschine mit Hochdruck an der Erstellung der Tasse Kaffee
arbeitet. ;-)
Der Schaum entsteht halt einfach, wenn die ersten Dampfblasen durch den
Kaffee gedrückt werden oder man das Ding wieder stoppt.
Post by Heribert BönigPost by archiver+ (Juergen Helbing)* Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass in Zeiten, in denen eine
'Halbe Bier' nur noch 0,3 Liter hat, der Kaffee noch bei seinen
alten Mengen bleiben sollte.
Das ist zwar ein wahres Wort, es steht jedoch in der Karte, daß die
Halbe nur 0,3, das Viertel nur 0,2 und das achtel nur 0,1 hat...
Da wird mit Sicherheit nicht einmal das Wort 'Halbe' in der Karte stehen!
[...]
Post by Heribert BönigPost by archiver+ (Juergen Helbing)Porzellangeschirr für den gewerblichen Bereich; Maße
(Diese Norm kostet nur noch Euro 17,10)
Natürlich gibt es dafür eine DIN. Die gibt es für faktisch alle Bereiche.
Es wird darin festgehalten, wie das Material beschaffen sein muss und
welche Masse welche Bezeichnungen tragen dürfen etc.
Ob sich jemand daran hält, ist was anderes - leider.
Es reisst z.B. auch ein, dass in vielen Lokalen eichstrichfreie Gläser
verwendet werden. In der Gastronomie muss jedes Getränk aber mit einer
zwischen Gast und Betreiber vereinbarten Füllmenge und in einem Gefäss,
dass geeignet ist, die Füllmenge zu überprüfen, abgegeben werden.
Post by Heribert Bönigsehr gut! Wir haben in der Gegend einen Hotellerieporzellan-Großhandel.
Den werd ich mal heimsuchen! Das interessiert mich jetzt doch immer
mehr.
Die Grösse der Tassen (des Inhaltes) schwankt mit Sicherheit nach Dekor
und Hersteller. Der Grosse Unterschied liegt in der Beschaffenheit:
industriespülmaschinenfest (Hochdruckreinigung), beliebig oft faktisch
unmittelbar hintereinander in der Spülmaschine reinigungsfähig (ohne
Dekor zu verlieren), sehr schlagfest/splitterfrei, ohne
Abfärbe-/Lösungserscheinungen auch bei sehr harten Bedingungen (pH,
reaktive Stoffe, ...)
Post by Heribert BönigPost by archiver+ (Juergen Helbing)www.saeco.de
Moderne Kaffeemaschinen haben eine Taste für 'Haferl'.
Man kann die Tasten jeweils frei mit einer Menge programmieren.
Die Standardeinstellung wird vermutlich bei einer (je nach Herkunftsland
üblichen) grossen Tassengrösse liegen (der Becher, den jeder kennt und
fast jeder, oft mit einem abgeschlagenen Henkel, in seinem Küchenschrank
stehen hat).
Post by Heribert BönigPost by archiver+ (Juergen Helbing)http://www.w-akten.de/gesetze.phtml
"Die Norm "ISO 3103" regelt die Zubereitung einer Tasse Tee."
Na endlich! War ja nimmer auszuhalten! Einfach so, also quasi nach
Gefühl, geradezu freihändig Tee zu machen, unerhört! Wo das hinführt,
wenn da mit dem Gefühl was nicht stimmt, sahen wir anläßlich des
Frühstücks-Eis (vgl. das Ei, des Eis, dem Ei, das Ei i. Ggs. zu das Eis,
des Eises, dem Eis, das Eis!) schon bei Loriot.
Du wärst überrascht, was alles derart genau geregelt ist. Allerdings
gibt es so viele Leute, die sich ganz toll vorkommen und sagen "So
bereitet man das aber nicht zu!", dass es für beide Seiten (Gast und
Wirt) eine Absicherung darstellt, wenn es wirklich exakt geregelt ist.
Nichtsdestoweniger wirkt es natürlich teilweise lächerlich.
Gerade die, die sich darüber lustig machen, wollen es dann nachher genau
nach DIN haben :-P.
Ansonsten noch ein Tip: Man sollte sich eher über die Sauberkeit in den
Küchen der Lokale Gedanken machen, als über die Grösse eines Haferls. Da
liegt viel häufiger etwas im Argen!
Servus und nix für ungut,
Thorsten